KLAUS STAECK

50 JAHRE PLAKATKUNST

„Ich stelle bloß. Ich stelle klar. Ich stelle richtig“ – die Lippische Gesellschaft für Kunst (LGfK) widmet dem Grafikdesigner, Karikaturist und Jurist Klaus Staeck eine Retrospektive. 50 Plakate aus 50 Jahren seines Schaffens werden in der Zeit vom 25. September bis 23. Oktober 2022 im Weserrenaissance Museum, Schloss Brake ausgestellt. Klaus Staeck steht wie kein anderer in Deutschland dafür, Demokratie, Meinungs- und Kunstfreiheit zu verteidigen und ist damit Deutschlands bedeutendster Plakatkünstler.

Für Klaus Staeck (*1938) ist Kritik das Salz in der Suppe der Demokratie. Seine Kunst versteht er selbst als „Demokratiearbeit“. Seit den 1960er Jahren nutzt Staeck das Plakat, aber auch Postkarten und Aufkleber, um gesellschaftliche Themen und Krisen zu kommentieren. Über das Medium Plakat schafft Staeck eine Angriffs- und Provokationsfläche aus Bild und Text, die im öffentlichen Raum – für alle – lesbar ist. Bis heute tragen seine Entwürfe eine ungeheure Brisanz und Aktualität in sich, wobei die Kritik meist mit einem satirischen Ansatz versehen ist. Nicht selten evozierten seine Plakate einen juristischen Eklat, wobei Staeck auch oft auf eine Auseinandersetzung aus war. So 1988, als er mit Greenpeace zusammen das Plakat „Alle reden vom Klima – Wir ruinieren es“ entworfen hatte, gegen das die Unternehmen Hoechst AG und Kali-Chemie klagten. Es ging um die Zerstörung der Ozonschicht durch deren FCKW-Produkte. Insgesamt wurden gegen Staeck 41 Prozesse geführt, z.T. bis zum Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht, die er alle gewann und mit denen er Meilensteine für die Meinungs- und Kunstfreiheit in der Demokratie setzte. Bekannt wurde Staeck Anfang der 1970er Jahre mit seinem ironischen Plakat „Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“, dass eine Druckauflage von 75.000 Exemplaren erreichte. Inzwischen umfasst sein künstlerisches Werk mehr als 300 Plakate, die weltweit in mehr als 3.000 Ausstellungen zu sehen waren, u.a. viermal bei der Documenta in Kassel. Staeck war u.a. Mitbegründer der Internationalen Kunst- und Informationsmesse Düsseldorf/Köln, aus der die Art Cologne hervorging. 1986 wurde er als Nachfolger von Joseph Beuys an die Kunstakademie Düsseldorf berufen und war von 2006 bis 2015 Präsident der Akademie der Künste in Berlin, deren Ehrenpräsident er bis heute ist.

Vernissage am 25. September, 11.30Uhr, Weserrenaissance-Museum, Schloss Brake, Lemgo.

Bild: Klaus Staeck, © Klaus Staeck

DATUM / ZEIT

24.09.2022 bis 23.10.2022

ORT

Schloß Brake
Schloßstraße 18
32657 Lemgo

VERANSTALTER

Lippische Gesellschaft für Kunst e. V.
Schloss Detmold
32756 Detmold