MOLIèRE

DER MENSCHENFEIND

Deutsch von Jürgen Gosch, Wolfgang Wiens

Deutsches Theater, Berlin

„Der Menschenfeind“ ist auf den ersten Blick eine aufreizend schlichte Komödie: Alceste, ein adliger Schriftsteller, liebt Célimène, doch die umworbene junge Witwe hält ihn hin. Ungeduldig begibt er sich in ihr Palais, um von ihr ein klares Bekenntnis zu hören. Dort trifft er auf zahlreiche kleine und größere Heuchler, auf ihm gewogene Frauen. Alceste ist allen bekannt: ein anstrengender Charakter, klug, witzig, wohlhabend und voller Hass auf die Gesellschaft, zu der er gehört wie sie zu ihm. „Molière züchtigte die Menschen, indem er sie in ihrer Wahrheit zeichnete“, so Voltaire über seinen Landsmann. Und tatsächlich spießt Molière seine Figuren wie Insekten auf und offenbart sich dabei als Menschenkenner und Komödienschreiber zugleich. Irgendwo zwischen steilem Egoismus und zu Herzen gehender Verlorenheit siedelt er seine Figuren an und liefert sie dem Lachen des Publikums aus. Vermutlich ist „Der Menschenfeind“ Molières am meisten autobiographisch geprägtes Stück. Am Hof Ludwigs XIV. endgültig angekommen, klarsichtig und verführbar und einer um 21 Jahre jüngeren Frau erlegen, hat Molière den „Menschenfeind“ in der Uraufführung selbst gespielt. Er wusste genau, dass nichts komischer ist als der Mensch im Strudel seiner Schwächen.

Ankündigung – Änderungen durch die Veranstalter vorbehalten.

DATUM / ZEIT

15.02.2020 - 18:30 Uhr

ORT

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Tel.: 0 52 41 - 86 40
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