MAX FRISCH

ANDORRA

Inszenierung: Alexander Schilling
Bühne und Kostüme: Stephan Mannteuffel
Dramaturgie: Arne Bloch

Der junge Mann Andri wächst im Kleinstaat Andorra in dem Glauben auf, ein Jude zu sein. Sein Vater, der Lehrer, kann sich nicht dazu bekennen, dass er der leibliche Vater und Andri aus einer Beziehung mit einer Frau, der Senora, aus dem Nachbarland hervorgegangen ist. So lebt Andri als Pflegesohn in der Familie des Lehrers, mit der Mutter und der jungen Barblin, die er liebt. Andri arbeitet zunächst als Küchenhilfe beim Wirt, trotz Vorbehalten des Tischlermeisters darf Andri, aber auch erst durch eine hohe Geldzahlung, eine Ausbildung zum Tischler beginnen. Doch seine erste Lehrprobe geht, aufgrund der Vorurteile des Tischlers, nicht zugunsten Andris aus, und das obwohl er einen einwandfreien Stuhl gezimmert hat. Vielmehr soll Andri nun im Verkauf arbeiten, da er die handwerkliche Fertigkeit schlicht und einfach „nicht im Blut hat“. Auch der Doktor macht sich mit seinem, für ihn ganz alltäglich gewordenen, Antisemitismus, der sich aus gekränkter Eitelkeit und scheinbar verallgemeinerbaren Erfahrungen mit Juden speist, bei Andri nicht beliebt. Immer mehr nimmt Andri die Zuschreibungen und Vorstellungen, wie er als Jude zu sein habe, für sich an. Nicht nur das Familiengefüge leidet unter dem „Die Wahrheit wird man in Andorra wohl noch sagen dürfen“-Gestus der andorranischen Bevölkerung, sondern auch in der Beziehung zwischen Barblin und Andri nehmen die feindlichen Ressentiments einen immer größer werdenden Raum ein.
Der Besuch der Senora, Andris leiblicher Mutter, aus dem Nachbarland, endet für die Frau tödlich und Andri wird, obwohl er unschuldig ist, des Mordes bezichtigt. Die Wahrheit, dass Andri der Sohn des Lehrers und der Senora ist, kommt zu spät ans Licht. Andri hat sich seine jüdische Identität wie eine zweite Haut angezogen und die Andorraner beharren auf Andri, den „Jud“. Bei dem feindlichen Übergriff des Nachbarvolkes schauen die Andorraner tatenlos zu, wie Andri dem Schicksal seiner Zuschreibungen nicht entkommen kann. Kein Andorraner kann und will mehr die Wahrheit sehen.

DATUM / ZEIT

27.03.2019 - 18:30 Uhr

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