DIE FREIHEIT, DIE WIR MEINEN

„Die Ausstellung widmet sich der Figur der Freiheit und den Voraussetzungen unseres gegenwärtigen Freiheitsverständnisses. Seit Beginn der Moderne ist die Idee des Ästhetischen mit dem libertären Ideal eines freien und glücklichen Lebens verknüpft. Sie basiert auf der Forderung nach Autonomie und Selbstbestimmung, die sich an der Kritik an den Lebensformen der frühen industriellen Gesellschaft im neuzehnten Jahrhundert entzündete. War der Einsatz für Freiheit und individuelle Selbstverwirklichung zunächst auf künstlerische und intellektuelle Kreise beschränkt, fand die Künstlerkritik mit den 1968er-Protestbewegungen gesellschaftliche Verbreitung. Heute steht die Kritik der Gesellschaft vor einer grundlegend veränderten Situation: ‚Ihr ist die Orientierung abhandengekommen, als sich die libertären Ideale eines freien und glücklichen Lebens, die sich von der Romantik bis zu den Avantgarden stets am Bild des Ästhetischen orientierten, in ökonomische Imperative verwandelten.‘ (Christoph Menke) So geht die Forderung nach Freiheit, Autonomie und Kreativität mit dem Imperativ der Verwertung Hand in Hand. Selbstbestimmtes, kreatives Handeln ist zur Bedingung einer neuen Arbeits- und Lebensphilosophie und damit zur Grundlage eines Modells der Wertschöpfung geworden, das Kompetenz nach individuellen Eigenschaften und performativen Fähigkeiten bemisst. Wenn aber künstlerische Prozesse der Produktivität gesellschaftlicher Reproduktionsprozesse zum Vorbild dienen, dann stellt sich die Frage, ob das Ästhetische noch als kulturelle Gegenfigur ausgemacht werden kann.“

Gezeigt werden Werke von Eva Barto (lebt und arbeitet in Paris, Frankreich), Tyler Coburn (lebt und arbeitet in New York, USA), Marie Cool Fabio Balducci (leben und arbeiten in Paris, Frankreich, und Pergola, Italien), Inga Danysz (lebt und arbeitet in Frankfurt am Main) und Adriana Lara (lebt und arbeitet in Mexiko City, Mexiko).
Die Ausstellung wird von Aktionen für Kinder, Gesprächsrunden und Vorträgen begleitet.

DATUM / ZEIT

21.11.2019 bis 02.02.2020

ORT

Kunstverein Bielefeld e.V.
Welle 61
33602 Bielefeld

VERANSTALTER

Kunstverein Bielefeld
Welle 61
33602 Bielefeld


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