CLAUDIO MONTEVERDI

DIE KRöNUNG DER POPPEA

Musikalische Leitung: Merjan van Driesten
Inszenierung: Nadja Loschky

Zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte des Musiktheaters griff Claudio Monteverdi, der Erfinder der venezianischen Oper, im Jahr 1642 auf einen Stoff mit historisch belegten Figuren zurück und schuf damit zugleich die erste Sex-and-Crime-Story der Operngeschichte. Monteverdis letztes Meisterwerk erzählt von Macht und Liebesleidenschaft, Ethik und Moral sowie von ihren Verstrickungen und Missbrauchsmöglichkeiten – Themen, die heute noch genauso brisant sind wie bei der Uraufführung vor fast 400 Jahren und wie in der römischen Antike, in der die Oper spielt: Poppea Sabina, die schönste Frau Roms, hat ihren einstigen Geliebten Ottone verlassen, um nun das Bett mit Kaiser Nero zu teilen. Da sie die Kaiserin an seiner Seite werden möchte, ihr dabei aber seine Gattin Ottavia im Weg steht, wendet Poppea all ihre Verführungskraft auf, um ihn zur Verstoßung der Ehefrau zu bewegen. Als der Philosoph Seneca das Gebaren Neros zu hinterfragen beginnt, muss er dafür mit dem Tod bezahlen. Ottavia hingegen stiftet in ihrer Verzweiflung den von Poppea verschmähten Ottone dazu an, die machthungrige Nebenbuhlerin zu ermorden. Der Anschlag kann jedoch vereitelt werden, Ottavia wird verstoßen und Poppea ist am Ziel ihrer Pläne.
So siegt in dieser Oper also beileibe nicht das Gute, das es hier ohnehin nicht zu geben scheint. Keiner der Protagonisten ist ohne Makel. Monteverdi und Busenello lassen am Ende diejenigen Akteure triumphieren, die am skrupellosesten handeln – jedoch ohne dies zu werten und zu kommentieren: Im berühmten Abschlussduett Pur ti miro feiert die Musik die Liebe von Nero und Poppea. Dabei wird allerdings die Spur der Gewalt, die sie hinter sich herziehen, keineswegs verschwiegen. Mit sinnlichen Melodien und berauschenden Harmonien verführt das frühbarocke Werk aber den Zuhörer dazu, sich den Protagonisten trotz ihres skandalösen Verhaltens nahe zu fühlen. Die verblüffend avantgardistische Barockmusik beeindruckt auch heute noch mit ihrer ungewöhnlichen Expressivität.

DATUM / ZEIT

10.06.2017 - 17:30 Uhr

ORT

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33602 Bielefeld

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